4. Dezember
Traditionsgemäß wurde das Fest der heiligen Barbara als Schutzpatronin der Bergleute von der Seniorengruppe der Revag/DMT feierlich begangen – Anfang Dezember im Museum der ehemaligen Zeche Westhausen im Fördermaschinenhaus von Schacht III. Im Dezember 2023 wurde hier letztmalig eine Barbarafeier, immerhin die 25., gefeiert. Die Leiterin des Museums verabschiedete sich damit auch in den Ruhestand. Sie hatte die federführende Organisation der Barbarafeiern, die aber nur mit Hilfe aller Mitglieder der DMT – Seniorengruppe stattfinden konnte. Auch diese Gruppe hat sich aus Altersgründen aufgelöst. Seit dem 31.12.2023 hat das Museum seine Türen für immer geschlossen.
Die heilige Barbara ist in aktiven und ehemaligen Bergbaurevieren der Welt die bekannteste und auch wichtigste Schutzpatronin: sie behütet die Bergleute bei ihrer oft gefahrvollen Arbeit in den Bergwerken und Gruben und wird daher alljährlich im Dezember, dem traditionellen Barbaratag, besonders geehrt.
Folgendes Zitat aus dem Buch: Durch das Jahr- durch das Leben. Hausbuch der christlichen Familie, Verschiedene Autoren, Kösel- Verlag 3. Auflage 1986, Seite 308: „Ein alter Brauch ist es, am Fest der heiligen Barbara einen Forsythien- Zweig oder einen winterharten Kirschzweig über Nacht in lauwarmes Wasser zu legen und am anderen Tag den Zweig in einen Krug mit Wasser zu stellen. Alle drei Tage wird das Wasser gewechselt und in der Wärme des Hauses treiben die Knospen. Um Weihnachten brechen dann die Blüten hervor. Sie erinnern an den Sproß aus der Wurzel Jesse. Sie sind ein schönes Zeichen für die Geburt Christi.
Dieser Brauch geht auf zurück auf eine Legende von der heiligen Barbara. In einer Zeit der Christenverfolgung lebte ein heidnischer Kaufmann mit seiner Tochter Barbara im Morgenland. Er erfuhr das sie Christin geworden sei, hatte aber für seine Tochter einen reichen jungen Mann ausgesucht den sie heiraten sollte. Dieser würde aber keine Christin zur Frau nehmen. Barbara sollte deshalb ihren Glauben aufgeben. Sie wollte aber Christin bleiben. Der Vater ließ sie daraufhin in den Keller eines Turmes einsperren, danach kam sie ins Gefängnis. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschenzweig in ihrem Kleid. Den stellte Barbara in einen Krug mit Wasser. An dem Tag, an dem der Zweig aufblühte, wurde sie zum Tode verurteilt. Die Bergleute verehren sie als ihre Schutzpatronin. Wie in den finsteren Turm fällt auch in den tiefen Kohleschacht kein Tageslicht. Festlich begehen die Bergleute vielerorts den Barbara-Tag. Sie rufen die Heilige an, für sie bei Gott zu beten, dass ihnen in der Tiefe kein Unheil zustößt.“
Barbarazweige
Ich brach drei dürre Reiselein
vom harten Haselstrauch
und tat sie in ein Tonkrüglein,
warm war das Wasser auch.
Das war am Tag Sankt Barbara,
da ich die Reislein brach,
und als es nah an Weihnacht war,
da ward das Wunder wach.
Da blühten bald zwei Zweigelein.
Und in der Heiligen Nacht
brach auf das dritte Reiselein
Und hat das Herz entfacht.
Ich brach drei dürre Reiselein
vom harten Haselstrauch,
Gott lässt sie grünen und gedeihn
wie unser Leben auch.
Dieses Gedicht von Heinz Grunow stammt aus einem alten Lesebuch „Die Sieben Ähren“- Für Katholische Volksschulen, 3.u.4.Schuljahr, Seite 126“, Verlag F. Kamp, Bochum.