Erinnerungen an das Kriegsende (19)

Auszug aus der Chronik der kath. Kirchengemeinde Maria Heimsuchung.
Chronist: Pfarrer Hermann Molsberger

abgeschrieben von Otto Schmidt, 2008.

Auszug:
1940, neuer Pfarrer: Nachdem in der Vakanzzeit die hiesige Pfarrstelle 6 Wochen lang von Vikar Franz Stock, Neheim, der als Seelsorger der Auslandsdeutschen in Paris nach 5 jähriger Tätigkeit, dieses sein Arbeitsgebiet bei Ausbruch des Krieges im September 1939 verlassen mußte, verwaltet wurde, ernannte die Erzbischöfliche Behörde Pfarrvikar August Stöcker in Dtmd – Nette, geboren am 24. Juni 1893 in Welschen-Ennest, Kreis Olpe, zum Pfarrer in Bodelschwingh. …

Am 13. November 1945 verließ Pfarrer August Stöcker die Pfarrei Bodelschwingh, um die ihm vom Hochwürdigen Herrn Erzbischof Lorenz Jäger angetragene Pfarrstelle in Thüle bei Salzkotten zu übernehmen. Die Gemeinde bedauerte fast allgemein außerordentlich den Weggang ihres Pfarrers, der die ganzen Kriegsjahre mit all ihren Schrecken mit ihnen verbracht hatte. Fast 5 Jahre hatte Pfarrer Stöcker in Bodelschwingh segensreich gewirkt. Er hatte die besondere Gabe, die Menschen durch persönliche Ansprache und durch seine eindringlichen Predigten und Vorträge zu packen. Er hatte das Gefühl, daß seine Gesundheit angegriffen sei und wünschte darum, eine Stelle auf dem Lande zu erhalten, um sich erholen zu können. Möge er diese Erholung in Thüle finden!
Unter dem 30. Oktober 1945 ernannte der Hochwürdige Erzbischof Lorenz Jäger zum Pfarrer für die freigewordene Stelle in Bodelschwingh den bisherigen Wehrmachtspfarrer Hermann Molsberger, geb. am 21. August 1901 zu Arolsen (Waldeck). …