Ja, wir reden wieder über das Thema Inflation – 10% sind es jetzt wohl nicht mehr, aber manche von uns leiden darunter – insbesondere im Lebensmittelbereich und Energiebereich (aber die 55-Zoll- Großbildfernseher sind billig wie nie!).
Ohne wissenschaftlichen Anspruch auf Ursachen und Vergleichbarkeit wollen wir hier einen kleinen Eindruck davon zeigen, was „echte“ Inflation bedeutet.
Vor einhundert Jahren, 1923 im Januar begann sie: französische Truppen besetzten das Ruhrgebiet, um Kohle aus den heimischen Zechen als Reparationsleistung nach dem verlorenen Weltkrieg abzutransportieren. Die Reichsregierung setzte auf passiven Widerstand, die Bergleute sollten streiken, aber trotzdem ihren Lohn erhalten, der Gelddruck der Papiermark wurde intensiviert trotz der horrenden Kriegsschulden – und von Monat zu Monat stieg die Anzahl der Nullen auf den Geldscheinen. So viele Millionäre und Milliardäre gab es nie in Deutschland…
Unser HV-Mitglied Friedhelm Kopperschläger gab schon vor vielen Jahren ein Erbe seines Großvaters Friedrich Raulf, Schuhmachermeister in Bodelschwingh, an den HV und sein Archiv: Banknoten und geldwerte Gutscheine aus dem Jahr 1923, die die Inflation von damals, die zur „Hyperinflation“ wurde, dokumentieren.
Wir zeigen hier nun authentisch und mit lokalem Bezug eine Reihe der damaligen Banknoten, von Notgeld und geldwerten Gutscheinen von Industrieunternehmen unserer Region, die am Ende noch nicht einmal das Papier wert waren, auf dem sie gedruckt worden waren – und einige Briefmarken aus jener Zeit, die die steigenden aktuellen Posttarife vielleicht erträglicher machen…
Wir würden uns freuen, wenn Sie zu diesem Thema Erinnerungen oder Dokumente beisteuern könnten für unser Archiv…
Text: Hans-Joachim Schroeter , Grafiken : Hans-Joachim Schroeter und Wolfgang Schlesiger
Vorlagen: Archiv Heimatverein und Privat, Zum Vergrößern der Bilder diese bitte anklicken